Wir über uns - Der Verein


Die ersten zwei Gräber hob der Totengräber der Gemeinde Amras aus, alle folgenden zunächst die genesenen Soldaten, die bei der schweren Arbeit von der Gemeinde Amras unterstützt wurden. Die militärischen Bestattungszeremonien der Kriegstoten hatten bis  1807 die Miltitärbehörden organisiert, die Aufsicht über den Tummelplatz oblagen der Gemeinde und der Kuratie Amras.

 

Das nationalsozialistische Regime löste 1938 sämtliche Veteranenvereine Tirols auf und untersagte jegliche Art von Totengedenkfeiern am Tummelplatz.

 

Da in den ersten Nachkriegsjahren aus politischen Gründen offiziell niemand für die Tummelplatzpflege zugelassen war, suchte 1951 der Innsbrucker Verschönerungsverein in einem Artikel in der Tiroler Tageszeitung freiwillige Helfer, die sich der Rettung dieses Geschichtsdenkmals annehmen möchte. Spontan erklärte sich die Ortsgruppe Hötting der Tiroler Kaiserjäger, welcher von der französischen Militärregierung als altösterreichischer Traditionsträger die Ausübung der Vereinstätigkeit zugestanden wurde, bereit, ab 1.September 1951 die mühsame Pflegearbeit zu übernehmen. Erst im April 1957 konnte die Gründung des Vereines „Betreuungsverein Tummelplatz-Innsbruck“ bei der Bundespolizeidirektion Innsbruck angezeigt werden.

 

Seitdem wird die Erhaltung der Landesgedächtnisstätte vom Verein „Verwaltungs- und Betreuungsverein der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz  Amras-Innsbruck“ durchgeführt. Die Stadt Innsbruck, das Land Tiroler, die Landesgedächtnisstiftung, das Bundes-denkmalamt und andere Institutionen unterstützen den Verein finanziell.

Heute besteht der Verein aus 200 Mitgliedern

Der in den Vereinsstatuten angeführte Tätigkeitsbereich ist als Gesamtbegriff zu verstehen, welcher sich in viele Details untergliedert

 

Erhaltung und Pflege

Darunter fällt die laufende Instandhaltung des gesamten Tummelplatz-Areals mit 5 Kapellen, zahlreichen Denkmälern und über 850 Kreuzen. Restaurierungsarbeiten werden von professionellen Fachfirmen aber auch von engagierten Mitgliedern in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachdienststellen wie dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. Von den Mitgliedern werden die laufend anfallenden Arbeiten wie z.Bp. Reparatur von Kreuzen, Grünanlagenbetreuung, Reinigungsarbeiten, Blumenschmuck und vieles mehr in sogenannten „Arbeitsschichten“ unentgeltlich getätigt.

 

Der Vorstand definiert und beschließt dabei im Vorfeld die zu realisierenden Schwerpunkte und organisiert die Umsetzung.


Veranstaltungen

In Zusammenarbeit mit der Pfarre Amras wird jährlich am ersten Sonntag nach Allerheiligen eine Gedenkfeier mit vielen teilnehmenden Formationen und Besuchern organisiert. In den Monaten Mai-Juni werden regelmäßig Andachten und Messen am Tummelplatz abgehalten, großer Beliebtheit erfreut sich die jeweils am 24.Dezember stattfindende „Kinderweihnacht“.


Öffentlichkeitsarbeit

Mit regelmäßigen Publikationen in der örtlichen Stadtteilzeitung aber auch in anderen Medien wird ein großer Bevölkerungsanteil über die laufende Entwicklung des Tummelplatzes informiert. Im Rahmen eines „Waldtages“ mit Kirchenpatrozinium, Freiluftfest und eines forstlichen Vorstellungen durch das städtische Forstamt, wurden interessierten Besuchern in Form von Führungen durch geschulte Mitglieder die Geschichte des Tummelplatzes nähergebracht. Vom Erfolg dieses Projektes ausgehend, wurde diese Form der direkten Informationsweitergabe weiterentwickelt und durch Fachvorträge erweitert. Bereits mehrmals musste aufgrund des großen vorhandenen Interesses die im Jahre 1997 verfasste von Prof. Fritz Steinegger verfasste Denkschrift nachgedruckt werden.




Seitens der Verantwortlichen wird der Restaurierung von möglichst vielen der über 850 Gedenkstätten in den nächsten Jahren hohe Priorität beigemessen.

 

In Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel soll auch speziell für Schulkinder und die interessierte Bevölkerung ein kleiner musealer Bereich über die Entwicklung und Bedeutung des Tummelplatzes im Kontext mit der Geschichte Tirols und der unmittelbaren Heimat als Gedenkstätte, Wallfahrtsort und Stätte der Besinnung und des Friedens errichtet werden.

 

In Zusammenarbeit mit der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol und verschiedenen Institutionen wollen wir die  Zukunft den „Tummelplatzes“ umfassend und nachhaltig auf verschiedenen Ebenen gestalten und für die nächsten Generationen erhalten.

 

Am 20.Juni 2015 hat aus Anlass des Kriegseintrittes Italiens und der damit verbundenen Erweiterung der Kriegsereignisse an die Tiroler Landesgrenzen eine Gedenkstunde am Tummelplatz stattgefunden, bei welcher  auch der Teilabschluss der Renovierungsarbeiten an den Bestandsobjekten  in den Mittelpunkt gestellt wurde.

 

Unter dem Begriff “Kultur am Tummelplatz“ planen wir eine Veranstaltungsreihe, in welcher instrumentale und vokale Musik, verbunden mit Literaturbeiträgen in der Großen Kreuzkapelle dargeboten wird. Die erste derartige Veranstaltung ist für August-September 2016 geplant.

 

Im Jahr 2017 kann der Tummelplatzerhaltungsverein mit seinen 200 Mitgliedern sein 60-jähriges Bestandsjubiläum feiern und an der Errichtung des Tummelplatzes vor 220 Jahren erinnern. Dieser Anlass soll als Fertigstellungstermin von vielen offenen Projekten dienen, bei welchem auch eine geschichtlich-kulturelle Publikation über die Entwicklung der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz-Amras, Innsbruck erscheinen soll.